Benz, Hans Georg

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Bodensee, Owingen

Geburtsjahr

1964

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

1987 -

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, sonstiger Beruf, Schreiner

Ausbildung

Hans Georg Benz wurde 1964 in Owingen geboren. Sein Vater Norbert Benz war bereits seit den 1950er Jahren als Maskenschnitzer aktiv und so wurde ihm die handwerklich-künstlerische Ader quasi in die Wiege gelegt. Bereits als Kind war er von den Holzschnitzereien, die sein Vater in der heimischen Werkstatt schuf, begeistert. Entsprechend absolvierte er zunächst eine Lehre zum Schreiner bei Eduard Barth in Billafingen und arbeitete als Geselle beim Holzmarkt Berg in Owingen. Von 1983 bis 1987 besuchte er die Holzbildhauerschule in Oberammergau. Für die Abschlussprüfung an der Berufsfachschule erhielt er damals sogar den bayerischen Staatspreis.

1990 übernahm Hans Georg Benz die Werkstatt seines Vaters und gründete damit das Atelier Benz in Owingen. Neben dem Larvenschnitzen entstehen Krippen, sakrale und weltliche Skulpturen, Orgelornamente und auf Wunsch auch besondere Möbel und Objekte: z. Bsp.: Radolfzells Stadtgründer St. Radolt von Verona in Lebensgröße. Kopien alter Kunstwerke, wie der bekannte Birnauer Honigschlecker oder die Nachbildung des „Salvator Mundi“ aus der Werkstatt Zürn in der Riedetsweiler Kapelle bei Meersburg. Auch als Restaurator ist Hans Georg Benz aktiv, wie z. Bsp. in der Barockkirche Steinhausen oder der Katholischen Kirche St. Konrad in Radolfzell.
Seine Tochter Rosna hat in Wald den Beruf als Hausbildhauerin gelernt und ist ebenfalls nebenberuflich schnitzerisch tätig. Somit ist die Familie Benz bereits in der dritten Generation als Bildhauer und Maskenschnitzer aktiv.

Weitere Informationen

Hans Georg Benz ist von Kindesbeinen an selbst als Narr aktiv bei der Narrenzunft Owingen, wo sein Vater jahrelang Zunftmeister war. Bereits mit 12 Jahren schnitzte er seine erste Maske und half dem Vater in der Werkstatt beim Schleifen der Glattlarven.
Nach seiner Ausbildung zum Holzbildhauer 1987 begann er verstärkt mit dem Maskenschnitzen. Mittlerweile schnitzt er für rund 100 Narrenzünfte aus einem großen Einzugsbereich. Dazu zählen u.a. Ehingen, Meersburg, Pfullendorf, Bad Cannstatt (Felbeköpfe), Gruol, Salem, Karsau, Friedrichshafen-Berg, Wald-Sentenhart, Stockach Hindelwangen, Wilhelmsdorf-Esenhausen, Salem-Beuren, Salem-Buggensegel, Sauldorf, Unteruhldingen, Frickingen, Zoznegg, die Störche von Tüfingen …
Nachdem der Maskenschnitzer Reinhold Schäle gesundheitsbedingt seine Tätigkeit einstellen musste, übernahm Benz 2008 offiziell die Geschäfte und viele seiner Narrenzünfte als Kunden. Diese Masken schnitzt er im Stil von Reinhold Schäle weiter.
Viele Masken hat er auch selbst entworfen, wie z. Bsp. Kamel und Keiler für Konstanz, die Katzen von Hippetsweiler, die Waldwieber von Wilhelmsdorf oder die Überlinger Löwen, für die er allein schon mehrere 100 Masken geschnitzt hat. Bei Neuentwürfen fertigte Hans Georg Benz zunächst ein Tonmodell an.
Für das Maskenschnitzen verwendet er verleimte Bohlen sowohl von der Linde als auch Weymouthskiefer. Die Fassung der Masken führte er selbst durch, je nach Maskentyp mit Leinölfirniß eingeölt, mit Acryl- und Kaseinfarben oder auch nur lasierend, um die Holzmaserung sichtbar zu lassen.
Pro Jahr entstehen so ca. 100 Masken in seiner Werkstatt, wobei er pro Maske mit ca. 1,5 Arbeitstagen rechnet.

Noch aktiv

ja

Quellenangaben

Interview mit Hans Georg Benz (9/2022)

www.holzbildhauerei-benz.de

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