Blattmann, Josef „Fisidor“

Herkunft

Schweiz, Schwyz, Kanton, Wollerau

Geburtsjahr

1907

Sterbejahr

1978

Schaffensperiode

1922 - 1977

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer

Ausbildung

Josef Blattmann wurde 1907 als eines von acht Kindern des Ferggermeisters Karl Blattmann in Oberägeri geboren. Seine Mutter Elisabeth stammte aus Unteriberg. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg zog die Familie nach Zug, wo Josef die Schule besuchte. Nach der Primarschule folgten noch zwei weitere Jahre als Schüler des Realgymnasiums des Kollegiums St. Michael in Zug.
Ab 1922 begann er eine 3,5-jährige Lehre beim Holzbildhauer Peter Streich in Zug.
Bereits in dieser Lehre kam er mit dem Schnitzen von Fasnachtslarven in Berührung, da in dieser Werkstatt die Larven für die Zuger Greth Schell Gruppe entstanden. Nach dem Abschuss der Lehre begab er sich ab 1925 auf Wanderschaft. Diese führte ihn u.a. zu Holzbildhauern in Burgdorf, Carouge bei Genf, Aarburg und ins thurgauische Gottlieben. Für 1,5 Jahre blieb er in Wolfnitz in Kärnten und renovierte in der dortigen Pfarrkirche die Altäre und Heiligenfiguren. Nach der Rückkehr in die Schweiz arbeitete er für zwei Jahre an der Kirche von Grenchen und eröffnete in Zug eine eigene Bildhauerwerkstatt.
Nach der Hochzeit zog er mit der Werkstatt und seiner Familie 1935 nach Wollerau, wo er bis zu seinem Tod tätig war.
In seiner Werkstatt entstanden viele sakrale Arbeiten für Kirchen und Friedhöfen, wie u.a. das Orgelgehäuse der Kirche von Grenchen, der Konferenzsaal in der Abtei Einsiedeln oder der Herrgott für den Auffahrtsritt von Beromünster. Hinzu kamen profane Schnitzereien, wie Wappenschilder oder Kunstmöbel. Als vorzüglicher Ornamentiker hatte er sich in den letzten Lebensjahrzehnten besonders auf die Antikmöbel-Restaurierung spezialisiert.
Eine der Mitarbeiter in seiner Bildhauerwerkstatt war Markus Kläger, der in der Folgezeit viele seiner Aufträge von Fasnachtsgruppen übernommen hat und bis heute fortführt.

Weitere Informationen

Durch seinen Lehrmeister Bildhauer Streich war Josef Blattmann bereits früh mit dem Schnitzen von Fasnachtsmasken in Berührung gekommen. Seine ersten Erfahrungen sammelte er mit dem Schnitzen von Masken für die Greth Schell Gruppe in Zug. Als Maskenschnitzer wurde er selbst später weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt.
In Wollerau brachte er sich mit vielen kreativen Ideen intensiv ins Dorfleben ein und entwickelte 1939 für die Fasnachtsgesellschaft Fidelitas die Wollerauer Hexe, damals der erste Typ einer Hexenmaske in der Region. Zu seinem 70. Geburtstag erhielt er dafür auch die Ehrenmitgliedschaft der Fasnachtsgesellschaft verliehen. Josef Blattmann schuf und schnitzte diese Hexenmasken bis 1974. Danach übergab er den Auftrag an seinen damaligen Mitarbeiter, den Bildhauer Markus Kläger.
1948 entwarf und schnitzte er für Wilen nach Vorlage alter Dorforiginale zudem die fein angezogene Wyler Häx mit ihren individuellen Charaktermasken.
Seine Masken entstanden alle in kompletter Handarbeit als Einzelstücke mit individuellem Charakter.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bilder: Archiv Werner Röllin, Wollerau
Trauerrede von Dr. Werner Röllin, veröffentlicht im Höfener Volksblatt am 24.11.1978

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