Sieber, Thomas

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Neckar-Alb, Rottweil

Geburtsjahr

1962

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

1988 -

Beruf

Steinbildhauer, gelernter Steinbildhauer, Steinbildhauermeister

Ausbildung

Thomas Sieber wurde 1962 in Rottweil geboren. Aufgewachsen in der Glükhergasse 2, erlebte er als sogenanntes Rottweiler Stadtkind die Fastnacht hautnah.
Er begann 1980 seine Ausbildung zum Steinbildhauer bei der Fa. Eduard Villinger, dem Sohn des alten
Narrenmeisters aus Rottweil. Seine Lehrzeit und Gesellenjahre verbrachte er u.a. an verschiedenen Kirchen und historischen Bauwerken im süddeutschen Raum, darunter acht Jahre am Kapellenturm Rottweil in leitender Position.
1993 legte er vor der Handwerkskammer Freiburg i.Br. die Meisterprüfung ab.
Im selben Jahr eröffnete er in Zimmern o.R. seine Bildhauerwerkstatt, die er im Jahr 2000 nach Rottweil in das Künstlerviertel des Industrieparks Rhodia verlegte. Der Hauptaugenmerk seiner Arbeit liegt auf der Materie Stein.
Zu seinen Auftragsarbeiten gehören: Restaurationen und Neuanfertigungen von Kleindenkmälern,
Brunnen, figürliche Arbeiten und die Grabmalgestaltung. Zudem arbeitete er auch für freischaffende Künstler wie Germana Kasper-Klaiber, die Enkelin von Holzbildhauer German Burry oder Sigfried Haas, Bildhauer und Maler. Eine besondere Ehre war für ihn die Grabmalanfertigung für den allseits bekannten Rottweiler Fasnetskenner und Larvenfreund Karl Lambrecht im Jahre 2013. Für die Liebhaberei des Larvenschnitzens bleibt also nur die Freizeit.

Weitere Informationen

Thomas Sieber fertigt im Jahr lediglich ein bis zwei, selten mal drei Larven in kompletter Handarbeit an. Maschineneinsatz oder Vorfräsen kommt für ihn nicht in Frage. Die handwerkliche Tradition verpflichtet und entschleunigt ihn zugleich vom hektischen Alltag. Er entwirft eigene Larven nach Hand- und Tonskizzen.
Bis auf wenige Ausnahmen fertigt er hauptsächlich Rottweiler Larven an. Um dem Duktus der Rottweiler Larven gerecht zu werden, hält er sich nach schöpferischer Möglichkeit an die Vorgaben der Narrenzunft Rottweil. Im Zeitraum 2013 bis 2018 fertigte er im Auftrag der Narrenzunft Rottweil-Altstadt, drei exakte Kopien nach den Originalvorlagen des Otto-Wolf-Rössle an. Portrait,- und Glattlarven gehören seiner Larvenleidenschaft in besonderen Maße.
Seine Larven entstehen vorzugweise aus Lindenholz mit der traditionellen Fassung aus Kreidegrund und Ölfarben. Die Fassmalerei erlernte er beim Kirchenmaler Georg Müller in den Wintermonaten 2008 bis 2010.
Sein enger Bezug zur Fastnacht entstand schon in frühester Kindheit. Tagwachtkapellen, die den Narrenmarsch schon um vier Uhr früh durchs „Gässle‘‘ trommelten, verursachten irreparables Herzklopfen, verbunden mit dem unwiderstehlichem Drang ins Kleidle (Häs) zu schlüpfen. Guller, Rössle-Gruppen und andere Narrentypen gingen bei seinen Großeltern ein und aus.

Noch aktiv

ja

Quellenangaben

Bilder: Sieber, Thomas; Rottweil

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