Strobel, Max

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Oberschwaben, Bad Waldsee

Geburtsjahr

1895

Sterbejahr

1952

Schaffensperiode

1936 - 1952

Beruf

Akademischer Bildhauer, Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister

Ausbildung

Max Strobel wurde 1895 in Waldsee als Sohn des Trauben- und Schützenhauswirtes Franz Strobel (genannt „Kanonenfranz“) und seiner Frau Maria geb. Werner geboren. Nach dem Besuch von Volksschule und Lateinschule in Waldsee absolvierte er eine Ausbildung zum Holzbildhauer beim damals bekannten Ravensburger Bildhauer und Kirchenausstatter Prof. Theodor Schnell (1870-1938). Von 1914 bis 1918 war Max Strobel als Flieger im Kriegseinsatz. Durch zwei Abstürze erlitt er schwere Verwundungen, die nur schlecht ausheilten. Nach dem Ersten Weltkrieg studierte er an der Kunstakademie in München und legte die Meisterprüfung als Bildhauer ab, bevor er sich als freischaffender Künstler mit eigenem Atelier in Waldsee selbständig machte.
1927 heiratete er die aus Schramberg stammende Maria Haaga, die kunstgewerblich u.a. zur Herstellung von Kirchengewänder tätig war. Zum Kriegsbeginn 1939 wurde er erneut zu eine Luftwaffeneinheit eingezogen, aufgrund Alter und sechs Kindern aber nach wenigen Monaten wieder entlassen, Die letzten beiden Kriegsjahre war er wieder als Soldat aktiv und kam zum Kriegsende für drei Wochen in Kriegsgefangenschaft.
Zu seinen Werken zählen u.a. das Kruzifix in er Krankenhauskapelle, Krippen, Portraits, Grabsteine, die Stierköpfe in der Viehversteigerungshalle und auch sakrale Arbeiten, wie 1931 eine Irmengardis-Holzplastik für die Stiftskirche Buchau. Neben geschnitzten Werken schuf er auch schmiedeeiserne Werke, wie Leuchter, Windfahnen und Kruzifixe.
1952 starb er im Alter von 57 Jahren an Spätfolgen der nie völlig ausgeheilten Kriegsverletzungen.
Seine Tochter Haynalka Feldmann-Strobel (1930-2018) hatte im väterlichen Betrieb die Ausbildung zur Holzbildhauerin abgeschlossen und übernahm nach seinem Tod die Bildhauerwerkstatt. Bis 2014 führte sie die Arbeit ihres Vaters als Maskenschnitzerin fort.

Weitere Informationen

Max Strobel schuf zusammen mit Albert-Josef Beyerle ab 1935/36 die Waldseer Originalmasken. Zur Fasnet 1936 entwarf er die erste Schrättelemaske mit den markanten zwei verschiedenen Gesichtshälften und den ersten Narro. Faselhannes, Federle und Schorrenweible wurden zunächst von Bayerle geschnitzt, doch auch bei diesen Narrenfiguren setzte sich schließlich der Stil von Strobel durch. Insgesamt schnitzte er ca. 60 Masken für die Waldseer Fasnet, darunter auch einige ausdrucksstarke Kinderlarven für Narro und Faselhannes.
Man konnte bei ihm nicht nur die Masken kaufen, sondern auch die ganzen Häser mit allem Zubehör. Für eine Faselhannesmaske berechnete er 1950 100 DM.
Neben den Masken für Bad Waldsee schnitzte Max Strobel auch einige Entwürfe für anderen Orte, so 1952 kurz vor seinem Tod die Masken für Gätterlet und Hopfensau der Narrenzunft Tettnang oder auch die ersten Masken für Bad Wurzach. Hinzu kommen weitere nicht umgesetzte Maskenentwürfe für andere Zünfte der Region, so u.a. für Weingarten.
Die Masken entstanden alle in kompletter Handarbeit aus Lindenholz. Dabei zeichnen sich seine Arbeiten durch eine extrem feine Ausarbeitung und dünne Aushöhlung aus. Entsprechend sind seine Masken außergewöhnlich leicht. Mit seinen Arbeiten setzte er Maßstäbe für die späteren Schnitzer.
Die Fassung der Masken führte er selbst durch. Alle Masken sind von ihm signiert und häufig auch datiert.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bild: Fasnets- und Ölmühlemuseum Bad Waldsee

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