Masken von Müller, Benedikt

Waldweible

Material: Holz
Herkunft: Deutschland, Baden-Württemberg, Oberschwaben, Weingarten
Entstehungszeit: 1955

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Müller, Benedikt

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Oberschwaben, Weingarten

Geburtsjahr

1906

Sterbejahr

1988

Schaffensperiode

1954 - 1983

Beruf

sonstiger Beruf, Bäcker, Zimmermann

Ausbildung

Benedikt Müller, geboren 1906 im oberschwäbischen Ochsenhausen, war gelernter Bäckermeister. Nach der Entlassung aus französischer Kriegsgefangenschaft arbeitete er als Zimmermann in Weingarten.
Zum Maskenschnitzen kam er als Autodidakt.

Weitere Informationen

1954 wurde er vom damaligen Zunftmeister der Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten, Alfons Thoma, angefragt, Plätzlermasken zu schnitzen. In den Folgejahren hat er das Erscheinungsbild der Plätzler besonders stark geprägt, da er weit über 400 Holzmasken für die Zunft geschnitzt hat. Unter anderem stammen von ihm auch die erste Waldweiblemaske (1955) und der Wurzelsepp (1963) für Weingarten. Während er sich zu Beginn seiner Tätigkeit sehr stark an die Vorlage von Alfons Arnold anlehnte, wurden seine Masken im Laufe der Jahre immer stereotyper. Deutlich wird dies besonders an den Anfangs stark sichelmondförmigen Augen.
Teilweise versuchte sich Bene Müller auch an der Nachbildung alten Maskenvorlagen, wie seine Interpretationen des „Backa“ und der „Lätsch“-Maske zeigen.
Bene Müller hat seine Plätzlermasken alle aus Lindenholz und komplett von Hand geschnitzt. Dazu hat er zwei bis drei gehobelte Bohlen miteinander verleimt, um ein Reißen der Maske zu verhindern. Zuerst wurde von ihm das Gesicht mit Schablonen vorgezeichnet und geformt, bevor das Innere ausgehöhlt wurde. Wichtig war ihm, dass die Narren zur Anprobe der Masken kamen, so dass jede einzelne Maske maßgefertigt war. Insgesamt zwei bis drei Tage Arbeit benötigte er pro Holzmaske. Die Bemalung der Masken wurde von ihm nicht selbst vorgenommen, sondern vom Malermeister Karl Stehle.
Bene Müller hat fast auschließlich Masken für die Plätzlerzunft in Weingarten geschnitzt, bei der auch einige Jahre als Zunftrat aktiv war. Für benachbarte Orte entstanden lediglich einige Einzelstücke.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bilder: Zunftarchiv Weingarten
Reutter, Andreas (2015): Plätzlermasken und ihre Schnitzer; S. 34 ff
Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 123 f