Gruber, Otto

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Donau, Mengen

Geburtsjahr

1925

Sterbejahr

2012

Schaffensperiode

1946 - 1955

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, sonstiger Beruf, Kaufmann

Ausbildung

Otto Gruber wurde 1925 in Mengen als Sohn des „Herrgottschnitzers“ Gruber geboren. Dieser war in Mengen für seine geschnitzten Christusfiguren für Kreuze bekannt. Masken schnitzte er jedoch keine. Nach Schulzeit und Zweiten Weltkrieg absolvierte Otto Gruber von 1946 bis 1948 eine Ausbildung zum Holzbildhauer in einer Bildhauerwerkstatt in Bad Saulgau. Dort lernte er auch Egon Leeuw kennen.
Nach seiner Lehre arbeitete Otto Gruber zunächst in Biberach, wo er hauptsächlich Uhren und Figuren schnitzte, die von den Amerikanern als Souvenirs gekauft wurden. Nach der Währungsreform nahm dies jedoch ab und er hatte keine Arbeit mehr in diesem Betrieb. Otto Gruber ging dann wieder nach Mengen zurück und erlernte einen anderen Beruf. Er wurde Kaufmann. Das Schnitzen führte er nur noch gelegentlich privat weiter.

Weitere Informationen

Noch in seiner Lehrzeit schnitzte Otto Gruber über 10 Mengener Hexenmasken, die zum Teil im Zunftarchiv und bei Privatpersonen erhalten geblieben sind. Bei diesen aus dem Block heraus handgeschnitzten Original Mengener Hexenmasken gleicht keine Maske der anderen.
Auch er selbst war nach dem Zweiten Weltkrieg als Mengener Stadthexe in der Fastnacht aktiv. Neben den Stadthexen wurde auch der Mengener Löwe im Jahr 1948 von Otto Gruber geschnitzt. Vorausgegangen war eine Anfrage des damaligen Mengener Bürgermeisters Irmler, der eine Fasnetsfigur mit Bezug auf Mengen etablieren wollte. Der Stern und der Mond aus dem Stadtwappen waren hierfür nicht geeignet, aber umso mehr der vorderösterreichische Löwe. Gruber schnitzte dann in Anlehnung des Löwen im Stadtwappen mehrere Löwenmasken, die aber in der Fasnet nur ab und zu auftauchten. Erst im Jahre 1972 wurde durch Zunftmeister Schmitter die Löwengruppe neu gegründet.
Bei seiner Arbeit in einer Holzbildhauerwerkstatt in Saulgau lernte Gruber den Bildhauer Egon Leeuw kennen, der in der Folgezeit das Schnitzen der Mengener Masken von ihm übernahm und über 40 Jahre fortführte. Otto Gruber schnitzte nach seinem Berufswechsel nur noch ab und zu Masken für Privatpersonen. Seit 2018 übernimmt diese Aufgabe Alwin Blersch aus Steißlingen, der die alten Originalmasken von Gruber treffend nachschnitzt.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Narrenzunft Mengen, Zunftmeister Michael Vogel

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