Grüter, Casimir

Herkunft

Schweiz, Luzern, Kanton, Luzern

Geburtsjahr

1879

Sterbejahr

1972

Schaffensperiode

1900 - 1950

Beruf

sonstiger Beruf, Postbote

Ausbildung

Casimir Grüter wurde 1879 in Luzern als Sohn eines Lehrers geboren. Der ursprüngliche Berufswunsch Künstler fand bei seinem Vater wenig Anklang und so wurde Grüter Oberpostbriefträger in Luzern. Seiner künstlerischen Begabung folgte er in der Freizeit, in dem er Bilder (insbesondere Gebirgslandschaften) malte und in seinem Keller schnitzte. Neben Holzmasken für die Luzerner Fastnacht entstanden auch andere Holzarbeiten.
1916 gründete er zusammen mit anderen Künstlern den heute noch existierenden Verein „Volkskunst Luzern“.
Sein Sohn Kasimir Grüter (1912-1967) hat dieses künstlerische Werk fortgesetzt und ebenfalls Masken geschnitzt.

Weitere Informationen

Seine ersten Masken schnitzte Casimir Grüter zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Während die ersten Masken noch sehr ruhige plastisch dargestellte Portraitgesichter darstellen, sind die späteren Werke vom Schnitzstil des Krienser Maskenschnitzers Blättler geprägt. Bei diesen Masken sind die Spuren der Schnitzmesser bei den Gesichtern stärker sichtbar.
Bei vielen Masken handelt es sich um Portraitmasken von damals lebenden Zeitgenossen, wobei die Vorbilder heute nicht mehr identifizierbar sind. Er schnitzte auch Portraits von Prominenten, wie eine Maske mit dem Ausdruck von Winston Churchill.
Alle Masken haben eine relativ große und sehr tiefe Form. Teilweise verleimte er dafür zwei Holzbohlen. Die Innenseite ist nicht fein geschliffen, sondern zeigt deutlich die Spuren der Schnitzmesser. Charakteristisch bei der Gestaltung des Mundes sind die schmalen und kaum geöffneten Lippen.
Viele seiner Masken wurde nicht an der Fastnacht getragen, sondern kamen als Schmuck und Sammlerobjekte zum Einsatz. Neben den Luzerner Portraitmasken schnitzte er auch die Masken für die Maskengruppe „Burelüt“, die an der Luzerner Fastnacht aktiv war. Dabei handelt es sich um bäuerliche Charaktermasken, die der Maskenforscher Meuli 1943 beschreibt als: „…Versammlung echter bäuerlicher Originale …, pfiffige und grobe Bauern, gemütliche dicke und runzlige alte Weiber, dralle und naive Mädchen: eine liebenswürdige naturalistische, heiter und ohne bissige Bosheit charakterisierende Kunst, in der Grüter wirklich Vorzügliches geleistet hat.“
Auch wenn Mitglieder der Vereinigung Luzerner Maskenfreunde seine Masken trugen und sich der Verein auch mit Schnitzkursen für das Maskenschnitzen engagierte, konnten sich Holzmasken in Luzern im Gegensatz zum benachbarten Kriens nicht gegen die Pappmachemasken durchsetzen.
Seine Masken befinden sich heute in verschiedenen Museen und privaten Sammlungen, so eine größere Anzahl im Rietbergmuseum Zürich.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Literatur:
Meuli, Karl (1942): Schweizer Masken, Atlantis Verlag Zürich. S. 156.
Panizza, Silvio (1996): Faszination Lozärner Fasnacht. Band III: Brauchtum – Fasnachtskunst, S. 60f.
Rickenbach, Judith (1996): Alte Masken aus der Innerschweiz: Fastnachtsmasken aus der Sammlung des Rietbergmuseums, Museum Rietberg Zürich, S. 78ff.

Bild: Michael Schärli, Kriens

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