Irion, Hans

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Schwarzwald, Gengenbach

Geburtsjahr

1892

Sterbejahr

1970

Schaffensperiode

1938 - 1970

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer

Ausbildung

Hans Irion wurde 1892 in Offenburg geboren. Zusammen mit dem Biberacher Schnitzer Josef Glück (1900 – 1973) arbeitete er in den 1920er und 30er Jahren in der „Schwarzwälder Werkstätten AG“ in Gengenbach. Dort wurden Möbel hergestellt und durch Schnitzereien verziert, Pferdefuhrwerke mit Weinfässern, Holzspielsachen und Schwarzwald-Reliefbilder geschnitzt. Nach der Einstellung des Betriebs arbeitete Irion kurze Zeit in der Schnitzerwerkstätte von Josef Glück in Biberach. Doch bald darauf machte Hans Irion sich in Gengenbach mit einer eigenen Bildhauerwerkstatt selbständig.
Bekannte Bildhauerarbeiten von Hans Irion sind der Knabe mit dem Fisch auf dem Brunnen des Mercy’-schen Hofes oder der kleine Knabe an der Auffahrt zum Sonnenhof auf dem Nollen, beides in Gengenbach. Auch zahlreiche Madonnenfiguren hat er geschaffen.

Teile seiner Werkstatt können im Narrenmuseum Niggelturm besichtigt werden.

Weitere Informationen

1938 entwarf und schnitzte Hans Irion die ersten sechs Gengenbacher Hexenmasken und die erste Spättlehanselmaske.
Die Narrenzunft Gengenbach unterteilt seine Arbeiten in verschiedenen Phasen. In der ersten Phase bis zum Zweiten Weltkrieg werden seine Masken als „archaisch“ bezeichnet, da sie eine wenig bewegte Form aufweisen und z. Bsp. die Haare der Hexenmasken brav gescheitelt sind. Dem gegenüber zeichnen sich seine Masken zwichen 1948 und 1954 durch einen individuellen Charakter im Gesichtsschnitt und eine große Vielfalt und Ausgewogenheit aus. Masken aus dieser „klassischen“ Phase bilden die Vorlage für die heutigen Hexenmasken. Die dritte Phase ab 1954 bis zu seinem Tod 1970 wird als „expressionistisch“ bezeichnet und ist gekennzeichnet durch rustikalere und fratzenhafte Formen. Dies zeigt sich besonders an der krümmeren Hakennase, dem abfallenden Kinn und den immer größer geschnitzten Augen.
1958 schnitzte Irion eine sehr schöne Spättlehanselmaske, deren Modell bis heute als Vorlage dient.
Ursprünglich erhielten seine Masken eine Fassung mit Kreidegrund durch den Gengenbacher Maler Franz Fritsch, doch ab 1959 beizte er die Masken nur noch. Das führte unter anderem dazu, dass die Masken mit der Zeit immer dunkler wurden und das Augenweiss immer greller hervor trat.
Neben der Vielzahl an Gengenbacher Masken schnitzte Irion auch für die Narrenzunft Zell a. H.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Narrenzunft Gengenbach (2009): 75 Jahre Gengenbacher Hexen, S. 38 ff.
Narrenzunft Gengenbach (2014): 75 Jahre Spättlehanselmaske, S. 10 ff.
Maskenbuch von Otto Lohmüller

Bilder: Archiv der Narrenzunft Gengenbach, Narrenmuseum Niggelturm, Otto Lohmüller

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