Schibig, Josef

Herkunft

Schweiz, Schwyz, Kanton, Steinen

Geburtsjahr

1930

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

1956 - 2008

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister

Ausbildung

Josef Schibig wurde 1930 im Gasthof Hirschen in Steinen geboren und absolvierte ab 1945 eine 3,5 jährige Lehre als Holzbildhauer bei seinem Onkel, dem Holzbildhauermeister Anton Reichmuth in Schwyz. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Luzern folgten Wanderjahre mit beruflicher Tätigkeit bei Bildhauern in Lausanne und Italien im Atelier des Luigi Minotti in Meda in der Brianza. Neben der Arbeit im Betrieb besuchte Schibig die Modellierklassen an der Scuola Superiore d’Arte applicata (Castello Sforzesco) in Mailand. Zurück aus Italien arbeitete er von 1954 bis 1956 als Geselle bei Bildhauer Reichmuth. 1956 kehrte er nach Steinen zurück und eröffnete seine eigene Werkstatt. Bereits nach kurzer Zeit konnte er einen ersten Mitarbeiter einstellen. Der Betrieb wuchs und in den 1980er Jahren hatte er 5 Mitarbeiter darunter einen Auszubildenden. Insgesamt hat Josef Schibig 10 Lehrlinge über jeweils 4 Jahre zu Holzbildhauern ausgebildet, darunter auch den Schwyzer Maskenschnitzer Richard Bueler, sowie den Steiner Bildhauer Josef Odermatt.

Das Entwerfen und Schnitzen von Orgel-Ornamenten in ganz Europa, darunter auch für die Sixtinische Kapelle in Rom, bildete einen wichtigen Bestandteil der Aufträge. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Krippenfiguren. Hinzu kamen sakrale Objekte, wie Figuren, Beichtstühle, Chorgestühle und Bänke, große Statuen, Vereinstrophäen, Stilmöbel, Rahmen, Wappen, Grabmale und Masken für die Fastnacht. Seit 1992 war Josef Schibig zudem an der Schule für Holzbildhauerei in Brienz als Lehrer der Meister-Ausbildung des VSHB tätig.
2008 hat Josef Schibig seinen Betrieb an Martin. H. Schibig übergeben, der 1996 bei ihm die Prüfung als Holzbildhauer abgelegt hatte.
Das künstlerische Talent hat Josef Schibig an seine Kinder weitergegeben. So ist die Tochter Monika gelernte Vergolderin, der Sohn Martin hatte bei ihm den Beruf des Holzbildhauers erlernt und die Tochter Ursula hat sich als gelernte Steinbildhauerin in Basadingen TG selbständig gemacht.

Weitere Informationen

Die Steiner Fasnacht war ursprünglich von klassischen Bergamasker-Larven aus Stoff und Wachs geprägt, wie sie vom Atelier Steiger bis heute in Steinen hergestellt werden. Aufgrund der geringen Haltbarkeit von gerade einmal einem Tag schnitzte Josef Schibig ab 1972 diese traditionelle Innerschweizer Masken in Lindenholz.
Neben den typischen innerschweizer Masken der Steiner Fasnacht Blätz, Bajass-Maitli, Alter Herr, Hudi, Domino, Zigeuner, Bajass oder Lappi, entstehen in seinem Atelier auch Johee und Mummerie für Einsiedeln, Siebner Rölli und Tiroler von Rothenthurm. Auch für die Zuger „Greth Schell“-Gruppe hat Josef Schibig neue Masken geschnitzt.
1987 entwarf und schnitzte er die Holzmasken für die „Alte Dorfjumpfere“ Altendorf SZ.

Auch wenn in seinem Betrieb eine ältere 4- Fach Kopierfräse verfügbar war, legte er großen Wert auf die Handarbeit und vermittelte dies auch so seinen zahlreichen Lehrlingen. Mehr als 80% der Arbeit wurden von Hand erledigt.
Die Holzmasken sind sehr fein ausgeschnitzt, dünnwandig und entsprechend leicht. So wiegt eine Blätzmaske für Steinen nur ca. 135 Gramm.
Die Bemalung der Masken wurde auch im Betrieb durchgeführt.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

weitere Informationen und Chronikaufzeichnungen von Josef Schibig zu seinem Betrieb: www.sculptor.ch

Bild: Martin Schibig, Steinen

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