Schmid, Otto

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Neckar-Alb, Geislingen

Geburtsjahr

1941

Sterbejahr

2017

Schaffensperiode

1965 - 2016

Beruf

sonstiger Beruf, Flaschner

Ausbildung

Otto Schmid wurde 1941 in Geislingen bei Balingen geboren. Seine Vorfahren hatten über viele Generationen das Wagnerhandwerk betrieben. Bereits Ende der 1940er Jahre hatte er als Schüler begonnen zu schnitzen und zu malen. Doch seinen Berufswunsch Bildhauer konnte er aufgrund der damaligen Verhältnisse leider nicht umsetzen und so erlernte er auf Wunsch der Eltern den Beruf des Flaschners und arbeitete später in verschiedenen Betrieben auf dem Bau sowie als Lagerverwalter. Doch in seiner Freizeit blieb er dem Schnitzen als Hobby immer treu und schnitzte in seiner Werkstatt, die er im Keller seines Wohnhauses eingerichtet hatte.
Neben Masken entstanden auch zahlreiche Marien- und Heiligenfiguren, Kreuze und Dekorationsgegenstände, die er auch auf Ausstellungen präsentierte. Auch in der örtlichen Pfarrkirche St. Ulrich in Geislingen steht eines seiner Werke, ein Heiliger Antonius.
2014 musste er aufgrund einer schweren Erkrankung kürzertreten, schnitzte aber bis 2016 weiterhin Masken.

Weitere Informationen

Otto Schmid begann in den 1960er Jahren mit dem Schnitzen von Masken. Als begeisterter Musiker im Musikverein und aktiver Narr der Narrenzunft Geislingen war er auch selbst in der Fastnacht aktiv.
Neben Masken für Oberndorf a. N. und die umliegenden Teilgemeinden schnitzte er u.a. für Dotternhausen, Dürbheim, Wurmlingen und Geislingen.
Zusätzlich entwarf Otto Schmid auch Masken für neue Narrenfiguren, wie zuletzt 2015 für die neue Geislinger Narrenfigur des Schopfenweibles, den Uhu der Narrenzunft Schlatt (1986), die Heuberg Hexen (1992) und Krebsfischer (1997) von Mössingen oder die Hexenmasken der Erlamer Oachberg – Hexa e.V. aus Erlaheim. Für Erlaheim entwarf er zudem auch einen Hahn als Tiermaske. Insgesamt hat Otto Schmid mehrere Hundert Masken geschnitzt, die alle mit seinen Initialen signiert sind. Insbesondere für Oberndorf schnitzte er eine große Anzahl.

Für die Masken verwendete Schmid sowohl Lindenholz als auch Weymoutskiefer. Bei größeren Serien setzte er zur Zeitersparnis Rohlinge ein, die er mit einer kleinen 2er-auch Fräsmaschine selber herstellte. Zugleich schnitzte er auch Einzelmasken als handgeschnitzte Unikate.
Die Fassung der Masken mit Ölfarben führte er meistens selber durch. Gelernt hatte er dies vom Oberndorfer Fassmaler Melchinger. Insbesondere bei Oberndorfer Masken wurde die Fassung teilweise auch von örtlichen Malermeistern übernommen.
Neben seiner Tätigkeit als Maskenschnitzer bemalte er auch Narrenkleider, zunächst mit Ölfarben, bevor er dann später auf besser waschtaugliche Stofffarben wechselte.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bilder: Familie Schmid

Interview mit Familie Schmid (2022)

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