Schultis, Hubert

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Schwarzwald, Haslach

Geburtsjahr

1953

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

1980 -

Beruf

sonstiger Beruf, Koch

Ausbildung

Hubert Schultis kam durch seinen Vater Karl Schultis schon von klein auf mit dem Schnitzen in Berührung. Bereits mit 8 Jahren fing er damit an und half seinem Vater bei der Fertigung von Teilen für Kuckucksuhren. Doch nach der Schulzeit fand sich im Schwarzwald keine Ausbildungsstätte als Holzbildhauer und so entscheid er sich für eine Ausbildung als Koch. Doch dem Schnitzen blieb er weiterhin treu und verdiente sich während der Ausbildung damit auch etwas hinzu.
Nach 13 Jahren Berufstätigkeit als Koch übernahm er 1981 die Schnitzerwerkstatt und den Laden von seinem Vater.
Seither entstehen in seiner Werkstatt in Haslach alle Arten von Holzschnitzereien, wie Figuren und Reliefs, der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Maskenschnitzen.

Weitere Informationen

Die erste Maske, die Hubert Schultis 1980 entworfen hat, waren die Waldwurz aus Offenburg – Albersbösch. Weitere von ihm entworfene und geschnitzte Masken sind die Wildsaue aus Durbach, die Melusine aus Bottenau, die Kiesbolle aus Offenburg – Stegermatt, die Waldsteinhexen aus Fischerbach und die neueste Zunft, die 2017 entworfene Klosterhexe aus Alpirsbach. Von den über 50 Zünften, die Hubert Schultis beliefert, hat er 45 selbst entworfen. Die Neukunden erzählen ihm, was sie sich vorstellen und er fertigt dann vor ihren Augen eine Zeichnung an. Einige Zünfte sind im Raum Pforzheim beheimatet und im Süden zählt Einsiedeln in der Schweiz zu den Kunden. Hinzu kommen Masken für bereits bestehende Narrenfiguren, wie für Haslach. Weitere Narrenzünfte sind Bad Griesbach, Oberkirch, Rust und Oberwolfach …
Bisher fertigte Hubert Schultis über 4300 Masken und jedes Jahr kommen noch 60 – 100 neue dazu.
Pro Maske rechnet er mit einem Zeitaufwand von 1,5 Tage. Für die Masken verwendet er Lindenholz, das er meistens selbst beim Waldbesitzer besorgt und dann im Sägewerk auf eine Stärke von 12,5 Zentimetern zusägen lässt und dann drei Jahre lang trocknet. Ihm ist wichtig, dass die Handarbeit auch sichtbar bleibt. Deshalb schleift er die Masken nicht, sondern lässt die Masken in einem feinen Schnitt stehen und verzichtet nach Möglichkeit auch auf eine deckende Bemalung.
Als Gag fertigte er 1997 die kleinste Rätsche der Welt, die im Guinness-Buch der Rekorde abgebildet wurde. Diese misst 5 X 5 mm und wiegt 0,02 Gramm.

www.holzschnitzerei-schultis.de

Noch aktiv

ja

Quellenangaben

Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 157f.

Bilder:
Familie Schultis, Haslach

zurück zur Übersicht