Masken von Schultis, Karl
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Deutschland, Baden-Württemberg, Schwarzwald, Haslach
1920
2012
1949 - 1990
Holzbildhauer, angelernter Schnitzer
Karl Schultis wurde 1920 auf einem Bauernhof im Prechtal geboren. Nach der Schule strebte er eine Ausbildung zum Holzbildhauer an. Dies ließ sich jedoch nicht umsetzen, da seine Mitarbeit auf dem elterlichen Bauernhof nötig war. Zurück aus der Kriegsgefangenschaft in der USA begann er 1948 als angelernter Schnitzer für eine Schonacher Firma Teile für Kuckucksuhren zu schnitzen und zog 1952 nach Haslach. 1977 macht er sich in Haslach mit einer Werkstatt und Laden selbständig und schnitzte Schrifttafeln, Wappen, Reliefs und Figuren. Ca. ein Viertel seiner Arbeitszeit ist er mit dem Schnitzen von Masken beschäftigt.
Den Betrieb übergab er 1981 an seinen Sohn Hubert Schultis.
Als erste Maske schnitzte Karl Schultis 1949 einen Elzacher Schuttig und ließ sich dabei vom Bildhauer Josef Tränkle beraten. Während er in den ersten Jahren überwiegend Elzacher Larven schnitzte, übernahm er später zunehmend Aufträge von anderen Narrenzünften, die ihm der mit Bestellungen überlastete Josef Tränkle vermittelte. So übernahm er u.a. für Haslach den Haselnarro und schnitzte für Oberharmersbach, Reichenbach, Berghaupten … Zahlreiche Masken für neue Narrenzünfte hat er auch entworfen, so für Oberkirch, Bad Bellingen, Oberprechtal, Bolsbach, Welschensteinach … Hierfür machte er zunächst Tonmodelle, aus denen die Narrenzünfte auswählen konnten.
Sein Ziel war es neue Masken zu schaffen, die sich nicht zu eng an bestehende Narrenfiguren anlehnen.
Bis zu 100 Masken entstanden pro Jahr in seiner Werkstatt. Pro Maske rechnete er mit einem Zeitaufwand von 1- 2 Arbeitstagen. Zum Einsatz kam dabei ausschließlich Lindenholz, das er sich meistens bei Bauern direkt besorgte und zusägen ließ.
Die meisten seiner Masken blieben im Schnitt und wurden nicht geschliffen. Das Beizen der Masken erledigte er selber, nur wenige auf Wunsch der Zünfte deckend zu bemalenden Masken gab er an eine Malerin in Biberach weiter. Ihm persönlich war immer wichtig, dass das Holz sichtbar bleibt.
An der Volkshochschule Wolfach bot er einige Jahre Kurse für Maskenschnitzen an.
nein
Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 159f.
Bilder:
Familie Schultis, Haslach