Masken von Schwarz, Egon „Schnitzer Benny“
Keine Masken mit den ausgewählten Filterkriterien gefunden.
Haben Sie zusätzliche Informationen oder einen Fehler entdeckt? Dann schreiben Sie uns an: maskenmuseum@larvenfreunde.de
Haben Sie zusätzliche Informationen oder einen Fehler entdeckt? Dann schreiben Sie uns an: maskenmuseum@larvenfreunde.de
Deutschland, Baden-Württemberg, Schwarzwald, Eisenbach-Bubenbach
1925
2016
1968 - 2015
Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer
Der Bildhauer Egon Schwarz, bekannt als „Schnitzer Benny“, stammte aus einer alten Schwarzwälder Schnitzerfamilie. Bereits sein Vater, Großvater und Urgroßvater übten dieses Handwerk im gleichen Haus in Bubenbach aus und waren hauptsächlich für die Schwarzwälder Uhrenindustrie tätig. Masken schnitzten seine Vorfahren keine.
Egon Schwarz begann im Alter vom 14 Jahren mit der Ausbildung zum Holzbildhauer bei seinem Vater Viktor Schwarz (*1881), der seinerseits auf der Schnitzerschule in Furtwangen gelernt hatte. 1943 legte er die Gesellenprüfung ab. Auch sein Bruder, der Bräunlinger Bildhauer und Maskenschnitzer Herbert Schwarz hatte bei seinem Vater das Bildhauerhandwerk gelernt und die Familientradition fortgeführt.
Nach seiner Bildhauerlehre und kriegsbedingter Unterbrechung machte sich Egon Schwarz in Bubenbach selbständig und schnitzte sakrale Figuren, Madonnen, Uhrenschilder und Schnitzereien aller Art. Bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2016 war er schnitzerisch in der alten fast schon musealen Werkstatt, die er von seinem Vater übernommen hatte, aktiv.
Mitte der 1960er Jahre begann Egon Schwarz mit dem Schnitzen von Fastnachtsmasken. Ausgangspunkt war der Entwurf der Sauhexe für seinen Heimatort Bubenbach. Zugleich war er 1968 auch der erste Präsident dieser Narrengruppe.
Fortan sprach sich sein schnitzerisches Können in der Region herum und er wurde zu einem gefragten Maskenschnitzer. Seither entwarf und schnitzte Egon Schwarz jeweils über die Wintermonate zahlreiche Masken für verschiedene Narrenzünfte aus der Region, u.a. für Hammereisenbach, Wolterdingen, Friedenweiler, Göschweiler, Weil an Rhein.
Zahlreiche Figuren hat er auch selbst entworfen, so 1975 die Eisenbacher Bergmänner mit ihren besonderen Larven, die passend zur geschichtlichen Hintergrund der Gemeinde Eisenbach mit Kristallen und heimischen Mineralien verziert sind. 1979 schuf er das „Kolmewible“ von Schwärzenbach.
Alle Masken sind komplett von Hand aus einem massiven unverleimten Block Holz geschnitzt. Dabei war ihm wichtig, dass sie jeweils ein bisschen unterschiedlich im Ausdruck ausfallen. Das Kopierfräsen hat Egon Schwarz kategorisch abgelehnt. Als Holz verwendete er ausschließlich Linde, die er aus der Rheinebene oder aus Nordfrankreich bezog und selber lagerte.
Pro Maske rechnete er mit einem Zeitaufwand von ca. 2 Tagen.
Die Bemalung der ersten Maskenserie einer Zunft führte er jeweils selber durch. Dabei bevorzugte er die Lasiertechnik, damit die Holzmaserung sichtbar bleibt. Die weiteren Masken gab er zur Bemalung an örtliche Maler weiter.
nein
Bilder:
Elke Schwedt, Zentralarchiv der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, Bad Dürrheim
Brichta, Gerd (2013): Anfänge als Tantenschreck, in: Badische Zeitung vom 16.04.2013
Brichta, Gerd (2015): Das Lächeln aus Lindenholz, in: Badische Zeitung vom 11.04.2015
Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 161.