Strauss, Stephan

Herkunft

Deutschland, Bayern, Oberbayern, Ingolstadt

Geburtsjahr

1984

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

2009 -

Beruf

sonstiger Beruf, Restaurantfachmann

Ausbildung

Schon als Kind erwachte in Stephan Strauss eine große Begeisterung für das Schnitzen. Bereits mit 9 Jahren fing er an zu schnitzen, zuerst Kasperlköpfe, dann Marionetten und mit 14 Jahren auch Masken. Doch die geplante Ausbildung zum Holzbildhauer nach der Schule musste zunächst gegenüber einer Ausbildung zum Restaurantfachmann als Brotberuf zurückstehen. Seit 2008 arbeitet er bei der Lufthansa und lebt deswegen berufsbedingt in Oberbayern. Aufgewachsen ist er in Scheidegg.
Parallel dazu ist Stephan Strauss in Nebenbeschäftigung als Maskenschnitzer mit eigenem Atelier in Ingolstadt tätig und absolviert auf dem zweiten Bildungsweg an der Bildhauerschule in Elbigenalp eine Ausbildung zum Holzbildhauer.

Weitere Informationen

Durch seinen engen Bezug zur Fastnacht als aktiver Narr kam Stephan Strauss zum Maskenschnitzen. Seit 2009 schnitzt er für die Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten die Plätzlermasken. Seine Spezialität ist dabei die Wiederbelebung der ursprünglichen Masken aus den 1920er-und 1930er Jahren mit ihren individuellen Charakterausdrücken. Hierfür erstellt er häufig zuerst ein Plastilinmodell, bevor dann die Umsetzung in Holz aus dem vollen Block heraus erfolgt. In den letzten Jahren hinzugekommen sind Masken für Bad Cannstatt (Mond), Schömberg, Tettnang (Gätterlet), Donaueschingen, Wangen und die Narrozunft Villingen. Für Weingarten schnitzt er nach eigenem Entwurf auch die Lauratalgeister sowie Waldweible- und Wurzelseppmasken.
Alle Masken entstehen dabei als Einzelstücke in Handarbeit. Zum Einsatz kommt dabei überwiegend Lindenholz, nur selten Weymouthskiefer oder Zirbelkiefer. Insgesamt hat er bislang bereits mehr als 150 Masken geschnitzt.

Die Fassung der Masken wird von ihm selbst erledigt. Sie erfolgt entweder in Öl auf Kreidegrund oder mit Casein-Emulsionsfarbe auf 2-3 dünne Grundierungen. Nur selten bemalt er lasierend mit pigmentiertem Leinöl. Eine Spezialität ist die Bemalung von Drahtmasken. Auch Restaurierungsarbeiten alter Masken werden ausgeführt.

Zudem entstehen in seinem Atelier Modelle für Drahtgazemasken und Plastiken für die freie Fastnacht in Weingarten. So erstellte er 2017 einen neuen Entwurf für das Rössle in Weingarten und auch verschiedene Marotten für Zunftmeister oder Narrenfiguren hat er schon geschnitzt.

Noch aktiv

ja

Quellenangaben

Bilder: Stephan Strauss, Ingolstadt
Reutter, Andreas (2015): Plätzlermasken und ihre Schnitzer; S. 70 ff

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