Volk, Meinrad

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Schwarzwald, Steinach

Geburtsjahr

1941

Sterbejahr

2019

Schaffensperiode

1958 - 2010

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer

Ausbildung

Meinrad Volk ist in der kleinen Landwirtschaft seiner Eltern in Steinach aufgewachsen. Nach dem Schulabschluss absolvierte er ab 1958 eine Lehre zum Holzbildhauer in der damaligen Holzschnitzerei Glück in Biberach i. K.. Sein Lehrmeister war der Bildhauer Josef Lang aus Gengenbach. Die Firma Glück war damals eine große Schnitzerei mit 3-4 Bildhauern und weiteren Schreinern und Malern. Nach der erfolgreichen Gesellenprüfung arbeitete er noch einige Jahre bei der Firma Glück, bevor er sich 1975 mit einer kleinen Werkstatt und einem Geschäft für Holzschnitzereien selbstständig machte. Nach der Aufgabe der elterlichen Landwirtschaft konnte er die Schnitzerwerkstatt deutlich vergrößern. Zunehmend spezialisierte er sich auf die Herstellung von Fastnachtsmasken.
Im Jahre 2005 übergab er Schnitzerwerkstatt und Geschäft an seine Tochter, die gelernte Vergolderin und Fassmalerin Gabi Volk.

Weitere Informationen

Schon in seiner Lehrzeit bei der Firma Glück schnitzte Meinrad Volk die ersten Fastnachtsmasken. Das Maskenschnitzen war jedoch nie seine Haupttätigkeit. Überwiegend stellte er Wandbilder, beschnitzte Stuhllehnen, Grabkreuze und figürlichen Schnitzereien her, die er teilweise auch in seinem Laden verkaufte.
Für rund 35 Narrenzünfte hat er Fastnachtsmasken geschnitzt, darunter für Zell am Harmersbach, Gengenbach, Wolfach, Biberach, Steinach, Unterharmersbach … Teilweise hat er die Masken auch selbst entworfen, so zum Beispiel den Eisbären von Unterharmersbach.
Von 1990 bis 2010 schnitzte Meinrad Volk die Gengenbacher Masken. In dieser Zeit hat er mit insgesamt 145 Hexenmasken und 121 Spättlehanselmasken mehr Gengenbacher Masken geschnitzt als seine Vorgänger Franz Weber und Hans Irion.
Für die Masken verwendete er verleimte Bohlen aus Lindenholz, das er selbst lagerte. Viele Masken entstanden in kompletter Handarbeit, doch bei größeren Stückzahlen hat er Rohlinge im Bayrischen Wald vorfräsen lassen. In diesem Fall rechnete er mit einem knappen Tag Zeitaufwand pro Maske. Die Masken wurden von ihm teilweise selber bemalt bzw. in späteren Jahren von seiner Tochter gefasst.

1977 schuf er einen Narrenbrunnen in Biberach i. K., der die örtlichen Narrenfiguren Biber und Reiherhexe aus Tannenholz geschnitzt zeigt.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Narrenzunft Gengenbach (2009): 75 Jahre Gengenbacher Hexen, S. 43 f.
Narrenzunft Gengenbach (2014): 75 Jahre Spättlehanselmaske, S. 14 f.
Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 183 f.
Maskenbuch von Otto Lohmüller

Bilder:
Archiv der Narrenzunft Gengenbach, Narrenmuseum Niggelturm, Otto Lohmüller

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